Der Krimi "Pirlo - Gegen alle Regeln" von Ingo Bott besticht mit einem solide konstruierten Mordfall, dessen Rätsel die beiden Protagonisten auf eine Art und Weise aufklären, die ebenso authentisch wie spannend ist. Mit farbenfrohen Protagonisten und hohem Einsatz nimmt dieses Buch uns gekonnt mit auf eine Reise durch deutsche Gerichtsprozesse. Einziger, leider bisweilen wirklich störender Makel ist das Privatleben von Pirlo, das zu oft Tempo und Spannung nimmt. Abgesehen davon lädt der Krimi dazu ein, mit einem Espresso im kühlen Schatten genossen zu werden. Ich freue mich auf den zweiten Band!
Schlagwort: Mord
[Rezension] Reinhard Kleindl – Die Gottesmaschine
Der Thriller "Die Gottesmaschine" von Reinhard Kleindl besticht durch einen gut recherchierten Plot, der an einem beklemmenden Ort stattfindet. Je länger man die Charaktere im Kloster begleitet, umso mehr kann man die unsichtbare Bedrohung förmlich spüren. Die Gespräche über Religion, Philosophie und andere Wissenschaften geben dem Mordfall Tiefe, während die Figuren selbst leider bis zum Schluss farblos bleiben. Wer noch etwas mehr über die Welt lernen will, während ein Mordfall geklärt wird, ist bei diesem Buch auf jeden Fall genau richtig.
[Rezension] Nora Benrath – Eskalation
»Nicht langsamer werden«, befiehlt die verzerrte Stimme durch die Freisprecheinrichtung. Dina Martin ist allein auf der Autobahn unterwegs. Hinter ihr ein riesiger Wagen, der plötzlich bedrohlich nah auffährt. Zu den Schuldgefühlen, dass Dina heute Abend nicht bei ihrer Tochter ist, gesellt sich jetzt die Angst. »Abfahren«, kommandiert die Stimme. Sie sind mittlerweile kilometerweit von ihrer… Weiterlesen [Rezension] Nora Benrath – Eskalation
[Rezension] Tom Voss – Hundstage für Beck
"Hundstage für Beck" ist der Auftakt einer Reihe um Nick Beck und Cleo Torner, die ein sehr gegensätzliches Ermittler-Duo abgeben. Als Reihenauftakt ist dieser Roman gelungen, da bei beiden Charakteren im Hintergrund Plots laufen, die in diesem einen Buch noch nicht aufgelöst wurden. Gleichzeitig hat mich der Kriminalroman mit gemischten Gefühlen hinterlassen, da zwar der Krimi selbst solide ist, die auftretenden Figuren aber oftmals nicht mehr als ein Klischee zu bieten haben.
[Rezension] Margherita Giovanni – Adria Mortale – Bittersüßer Tod
Adria Mortale - Bittersüßer Tod ist so viel mehr als nur ein Krimi. Ganz nah dran an den Dorfbewohnern zeigt uns Margherita Giovanni, wie Nachbarschaftsliebe gemixt mit Misstrauen und Tratsch sehr schnell in einer Tragödie enden kann. Die Spannung hier entsteht nicht durch viel Action oder lebensgefährliche Situationen, sondern durch das allgegenwärtige Misstrauen gegen alle auftretenden Figuren. So werden wir Leser über 300 Seiten an der Nase herumgeführt, bis sich das Ende dann in seiner ganzen Tragik, aber ohne sich zu viel Zeit zu nehmen, ausbreitet.
[Rezension] Christof Weigold: Der Mann, der nicht mitspielt
Der Kriminalroman "Der Mann, der nicht mitspielt" von Christof Weigold versteht es meisterhaft, einen spannenden Mordfall vor der Kulisse des frühen Hollywoods zum Leben zu erwecken. Obwohl Hardy Engel bis zum Schluss eine schwer greifbare Figur bleibt, ist der Fall spannend und bis zum Schluss fragt man sich, wer nun wirklich hinter allem steckt. Für jeden Fan von Hollywood, aber auch alle, die sehr kritisch dieser Welt des schönen Scheins gegenüber stehen, ist dieser Krimi definitiv empfehlenswert!
[Rezension] Inge Löhnig: Unbarmherzig
Der Kriminalroman "Unbarmherzig" von Inge Löhnig ist ein gut recherchierter, spannender Ausflug in die NS-Zeit und die weniger bekannten Teile des Regimes: die Zwangsarbeit. Das Puzzle des uralten Falls wird meisterhaft zusammengesetzt. Leider bleibt die Ermittlerin dabei sehr flach und kalt, während der zweite Erzählstrang um ihr Privatleben gleichzeitig gehetzt und zu kurz sowie zu lang und ablenkend wirkt. Mehr Fokus auf den Krimi und eine größere Emotionalität beim Darstellen der Figur hätte hier ein großartiges Werk entstehen lassen können.
[Rezension] Kate Saunders: Das Geheimnis von Wishtide Manor
Der Kriminalroman "Das Geheimnis von Wishtide Manor" von Kate Saunders ist ein spannender Auftakt zu einer neuen Reihe um die Ermittlerin Laetitia Rodd. Der Mordfall im Setting von 1850 ist eine wundervoll verwobene Geschichte um die Vergangenheit der Menschen, die sie am Ende doch wieder einholt. Der Krimi funktioniert gut, hält durchweg die Spannung und kommt zu einem überraschenden Finale.
[Rezension] Oliver Bottini: Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
Der Kriminalroman "Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens" von Olliver Bottini ist ein atmosphärisch dichter Wirtschaftskrimi über die Verwicklungen der ehemaligen DDR und der ehemaligen Ostblockstaaten in die unübersichtliche Agrarpolitik. Obwohl eigentlich ein Mordfall im Zentrum steht, liegt die Stärke des Buches doch deutlich in seinen historischen Beleuchtungen der Umbruchzeit.