Eine weitere Woche ist vergangen und ich weiß gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Es ist erstaunlich, wie viel Zeit Self-Publishing tatsächlich frisst. Wer die Vorstellung hat, dass man „nebenher“ ein Buch schreiben kann, während man einem regulären 40-Stunden-Job nachgeht, sollte das mal ernsthaft versuchen. Ich verbringe sicher sechs Stunden am Tag nur mit Dingen, die irgendwie mit Schreiben und Publizieren zu tun haben – auch am Wochenende.
In der Wattpad-Welt
Tatsächlich hat sich meine Zeit-Investition in mein eigenes Leben dazu geführt, dass ich meine Fanfictions auf Wattpad und all den anderen Archiven vernachlässigt habe. Sowohl „Reue“ als auch „Für immer ihr Geheimnis“ waren letzte Woche zu spät und diese Woche muss ich mich anstrengen, dass ich wieder termingerecht am Donnerstag und Samstag die neuen Kapitel hochladen kann. Gleichzeitig habe ich entdeckt, dass nach „Reue“ nun auch mein Baby „Never say never“ die 100.000 Reads auf Wattpad geknackt hat. Auch, wenn es „nur“ eine Fanfiction ist, hat bisher kaum eine andere Geschichte mich so verändert und mir die Möglichkeit zur Weiterentwicklung gegeben wie „Never say never“. Was damals als kleine Idee angefangen hatte, hat sich schnell als Reise in meine eigenen Vorstellungen und meine Seele herausgestellt. Mit Hermine zusammen bin auch ich gewachsen – und ich habe entdeckt, wie spannend es ist, durch Schreiben die Psyche anderer Menschen zu erkunden. Das war auch der Punkt, an dem ich mehr denn je gespürt habe, dass ich das Schreiben brauche und darin meine wirkliche Leidenschaft liegt.
In der Blogger-Welt
Seit ich angefangen habe zu bloggen, habe ich gemerkt, wie viele andere Menschen da draußen ihre Gedanken mit dem Internet teilen. Insbesondere die Masse an Buch-Bloggern hat mich überrascht, das ist eine Welt, die mir zuvor völlig unbekannt war. Für jemanden wie mich, der schon immer das Lesen geliebt hat, sind die Rezensionen und Gedanken zu Büchern wirklich traumhaft. Ich habe im Moment kein Geld, mir neue Bücher zu kaufen (wobei ich auch noch sicherlich 20 ungelesene habe, aber durch andere zu erfahren, was lesenswert ist, ist ein guter Ersatz. Dass WordPress zudem das „Reader“-Feature anbietet, ist eine unwahrscheinlich praktische Möglichkeit, alle neuen Beiträge von anderen Bloggern, denen ich auf WordPress folge, zu bemerken und zu lesen. Zusätzlich habe ich auch endlich daran gedacht, meine neue Blog-URL bei bloglovin einzutragen, wo ich jenen Blogs, die nicht über WordPress laufen, ebenso simpel und auf einen Blick folgen kann.
In der Autoren-Welt
Nun also zum eigentlich aufregenden Teil der letzten Woche: Mein erstes Buch ist bei Amazon im Self-Publishing erschienen. Als Taschenbuch für 5,34€ und als eBook für 0,99€ kann man „lorem ipsum – Der Sommer ihres Lebens“ bei Amazon erwerben. Da ich mich für das KDP-Select-Programm angemeldet habe, kann ich zudem einige besondere Promotion-Optionen nutzen. Deswegen ist das eBook heute auch den ganzen Tag gratis herunterzuladen und ansonsten für Kindle Unlimited Nutzer in der Flatrate inbegriffen. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, für sich selbst Werbung machen zu müssen. Gerade, weil jeder von uns weiß, wie unfassbar nervig Werbung ist und diese deswegen meistens ausblendet oder ignoriert, fühlt man sich erst recht schlecht, wenn man weiß, dass man auf die Werbung angewiesen ist. Denn unter den 1000 Menschen, die man mit seiner Werbung erreicht, ist vielleicht einer, der sich dafür interessiert und ohne die Werbung niemals etwas mitbekommen hätte. Das macht dann 999 genervte Menschen und einen zufriedenen. Doch da ich weiß, dass ich mir meinen Lebensunterhalt verdienen muss, bin ich mir auch bewusst, dass ich hier über meinen Schatten und meine Bedenken springen muss, um irgendetwas zu erreichen. Seht es mir also nach, wenn ich auch in Zukunft ab und an mal fallen lasse, dass ich ein Buch geschrieben habe.